Wer an die Mosel denkt, denkt auch gleichzeitig an die älteste Stadt
Deutschlands, die vor über zweitausend Jahren als Stadt des Kaisers
Augustus gegründet wurde: Augusta Treverorum, Trier. Zweifelsohne
siedelten auch zu jener Zeit bereits Römer in Deutschland. An Limes und
Rhein verteidigten sie ihr Römisches Reich gegen die "Barbaren". Ihre
Ess- und Trinkkulturen pflegten sie in gleichem Maße im rauen Norden wie
zu Hause am Mittelmeer. Auch im Moselland wollten die Römer aber nicht
auf ihr geliebtes tägliches Schöppchen Wein verzichten und brachten
deshalb auch gleich den Weinanbau mit.
Folgt man heute von Trier aus dem Lauf der Mosel, so
begegnet man ab Kenn und bis nach Leiwen den 19 Ferienorten
der "Römischen Weinstraße". Dass sich hier, wo fast ein Drittel des
gesamten Moselweines heranwächst, Weinseligkeit breitmacht, bedarf wohl
keiner besonderen Erwähnung. Berühmte Weinlagen, die weit über die
Landesgrenzen hinaus vom Ruhme des Rieslingweines künden, grüßen von
rechts und links und flankieren den Fluß. In den schmucken Winzerhöfen
findet man gleich das richtige Ambiente, seinen Wein vor Ort zu kaufen.
Ein Besuch im Fasskeller ist natürlich obligatorisch. Im Bereich
der Römischen Weinstraße gehören die Villa Urbana in Longuich, die Villa
Rustica in Mehring, der Römerkeller in Kenn und die Römische
Wasserleitung in Pölich zu den interessanten Sehenswürdigkeiten aus
römischer Zeit.
Über einen gesicherten Transportweg fand der Wein den Weg von den Speichern in Trier aus zu seinen Abnehmern in den Militärlagern. Wenn sich auch die Mosel als Wasserweg geradezu anbot, bot sie wegen ihrer sich jährlich wiederholenden Hoch- und Niedrigwasserstände keine Garantie dafür, daß die Transporte über das ganze Jahr durchgeführt werden konnten. Parallel zur Mosel wurden deshalb Versorgungsstraßen angelegt, die im Bereich der unteren Mittelmosel den Fluß verließen und sowohl nach "Colonia Agrippina" (Köln) und "Moguntia" (Mainz) durch Eifel und Hunsrück abbogen. So existierte sie bereits zur Römerzeit, die "Römische Weinstraße". Folgt man heute von Trier aus dem Lauf der Mosel, so begegnet man ab Kenn und bis nach Leiwen den 19 Ferienorten der "Römischen Weinstraße". Das sich hier, wo fast ein Drittel des gesamten Moselweines heranwächst, Weinseligkeit breitmacht, bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung. Berühmte Weinlagen, die weit über die Landesgrenzen hinaus vom Ruhme des Rieslingweines künden, grüßen von rechts und links und flankieren den Fluß. In den schmucken Winzerhöfen findet man gleich das richtige Ambiente, seinen Wein vor Ort zu kaufen. Ein Besuch im Fasskeller ist natürlich obligatorisch.
Im Bereich der Römischen Weinstraße gehören die Villa Urbana in
Longuich, die Villa Rustica in Mehring, der Römerkeller in Kenn und die
Römische Wasserleitung in Pölich zu den interessanten Sehenswürdigkeiten
aus römischer Zeit
Im Zuge einer
Flurbereinigung südlich der Ortslage wurde 1984 der östliche Seitentrakt
einer ursprünglich rund 110 m breiten und 28 m tiefen Villa Urbana (vom
Typ Wittlich) angeschnitten. Das Rheinische Landesmuseum Trier stellte
bei den Grabungen fest, dass die Villa Urbana gegen Ende des 2.
Jahrhunderts n. Chr. an der Stelle einer älteren Villa Rustica (vom Typ
Bollendorf) errichtet worden war. Der nur bedingt an das
Volumen des ehemaligen Seitentraktes heranreichende und auf den antiken
Mauern errichtete Schutzbau beherbergt ausschließlich die umfangreichen
Reste der ehemaligen Badeanlage, darunter das Kaltbad (frigidarium) mit
nahezu vollständig erhaltener Wanne, eine weitere, beheizbare Wanne des
Heißbades (caldarium), verschiedene charakteristische Reste einer
Fußboden- (hypokaustum) und Wandheizung (tubuli) sowie eine Latrine mit
Abflussrinne. Reste von bemaltem Wandputz, Marmorverkleidungen und
Glasmosaiken lassen auf eine gehobene Ausstattung der palastartigen
Villa schließen, die offenbar den Germaneneinfällen in der Mitte des 4.
Jahrhunderts zum Opfer fiel. Östlich der Villa ist ein spätrömischer
Sarkophag aufgestellt, der ebenfalls im Zuge der Flurbereinigung rund
150 m westlich oberhalb der Villa angeschnitten worden war. Er barg in
seinem Innern neben einer gläsernen kugelbauchigen Trichterhalsflasche
des 4. Jahrhunderts ein zierliches, kaum 1,60 m großes, mit
einem Kalkbrei übergossenes Skelett eines Mädchens. Im Jahre 2004 war
die Villa Urbana ein offizielles Außenprojekt der Landesgartenschau in
Trier zum Thema "2000 Jahre Weinbau an der Mosel". In anschaulicher
Weise wird die Entwicklung des Weinbaus von der Römerzeit bis heute
dokumentiert. Die Villa ist außen frei zugänglich.
Führungen: Von Mai bis Oktober jeweils sonntags um 10:30 Uhr. Weitere Führungen für Gruppen sind auf Anfrage möglich. Die Außenanlagen sind jederzeit frei zugänglich!
Preis je Person: 3 € Erwachsene, Kinder frei
Gruppenführungen: bis 15 Personen 30 € jede weitere Person 2 €
Anmeldungen unter: Tel. 06502-994111 oder per mail bzw.
An der bereits seit dem frühen 19. Jahrhundert bekannten Fundstelle
konnte zwischen 1983 und 1985 das Herrenhaus eines römischen Gutshofes
freigelegt, konserviert und teilweise wieder aufgebaut werden. Das in
der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. errichtete Gebäude (28x23 m)
entsprach zunächst dem weit verbreiteten gallo-römischen Villentyp
"Bollendorf". Im Laufe des 3. und frühen 4. Jahrhunderts erfuhr die
Villa zahlreiche An- und Umbauten und umfasste zuletzt eine Fläche von
48 x 29 m. Mit 34 Räumen gehörte sie zu den größeren Herrenhäusern des
Trierer Landes. Dabei wurden an der Hauptfront den beiden Ecktürmen zwei
größere Eckrisalite zur Seite gestellt. Nachdem Teile der Villa um 355
n. Chr. infolge eines Germaneneinfalles zerstört worden waren, wurden in
ihren Ruinen offenbar zur Bewirtschaftung der brachliegenden Felder
Germanen angesiedelt. Später als die Mehrzahl der Villen scheint diese erst gegen Ende des 5. Jahrhunderts n. Chr. aufgegeben worden zu sein. Mit
Ausnahme weniger peripherer Bereiche, die in Nachbargrundstücke
hineinreichen, sind der gesamte Grundriss konserviert und die Räume der
einzelnen Phase durch unterschiedliches Füllmaterial gekennzeichnet.
Rekonstruiert sind die Hauptfront der 1. Phase mit den beiden
Eckrisaliten und der Porticus, ein beheizbarer Wohnraum mit Mosaik und
Teile des Badetraktes.
Führungen: Von April bis Oktober jeweils sonntags um 11:30 Uhr. Weitere Führungen auf Anmeldung möglich. Die Außenanlagen sind jederzeit frei zugänglich!
Preis je Person: 2,00 € Anmeldung unter: Tel. 06502 - 3877 oder 1413 oder per mail an bzw.
Die Römer schufen nicht nur aufwendige Bewässerungssysteme zur
Versorgung ihrer großen Städte mit Trink- und Badewasser (z.B.
Wasserleitung Ruwertal zur Versorgung Triers und Eifel-Wasserleitung zur
Versorgung Kölns), sondern bauten auch Zuleitungen zu Villen und
Gutshöfen. Das unterirdische Bewässerungssystem (Qanat) von Pölich
versorgte eine römische Siedlung im Moseltal mit Wasser. 1887 wurden
sogar die Reste des Badetrakts einer Villa ausgegraben, von der heute
allerdings nichts mehr zu sehen ist. Rekonstruierte Badeanlagen
römischer Landvillen sind heute im benachbarten Mehring und Longuich zu
sehen. Das antike Bewässerungssystem von Pölich besteht aus einem in den
Schieferfelsen geschlagenen Wassertunnel und hat eine Gesamtlänge von
etwa 430 m. Derzeit bekannt und vermessen davon sind nur 100 m. Der
Wassertunnel verläuft fast parallel zum Hang und schneidet im nördlichen
Teil den Grundwasserspiegel. Einzelne Bauschächte sind in
unregelmäßigen Abständen in den anstehenden Schieferfelsen eingehauen.
Es ist bemerkenswert, dass die antike Wasserleitung
mit einem Alter von über 1.800 Jahren noch heute voll funktionstüchtig
ist und weiterhin einen aktiven Beitrag zur Wasserversorgung der
Gemeinde liefert. Der Kanal mit Wasserrinne ist 0,48 m hoch und besteht
aus trocken gesetzten Schieferplatten. Darüber befindet sich ein
Versorgungstunnel, der gleichbleibend 0,50 m breite ist, die Höhe
schwankt jedoch zwischen 2,20 m und 1,10 m. Der aufwändig errichtete
Kanal gibt Gewähr, dass selbst bei möglichen Stolleneinbrüchen im
labilen Bereich der Fugen im Gestein die Funktionstüchtigkeit des
Wasserzuflusses gewährleistet ist. Die Wasserleitung ist frei zugänglich und Führungen werden keine Angeboten.
Seit dem 19. Jahrhundert stieß man in Kenn
immer wieder auf Spuren eines großen römischen Gutshofs, der mit
mehreren Mosaikböden versehen war. Bei der archäologischen Untersuchung
im Jahre 1988 konnten drei hintereinander liegende Kellerräume der Villa
aus der Mitte des 2. Jh. n. Chr. nachgewiesen werden. Diese waren über
eine um 178 n.Chr. hergestellte Holztreppe, die in den mittleren Keller
hinabführte, zu erreichen. Dieser und ein östlich anschließender
Keller waren weiß verputzt und durch Farbstreifen in Felder gegliedert.
Für Luftzufuhr und Licht sorgten schräg nach außen verlaufende Schächte.
In Wandnischen konnte man Lampen oder kleinere Gefäße zur Entnahme der
benötigten Menge zum Beispiel von Hülsenfrüchten oder Wein aus den
großen Vorratsgefäßen unterbringen. Die gute Belüftung des Kellers,
seine Ausstattung und seine Größen sprechen dafür, dass dort die
Lagerung von Erzeugnissen für den Eigenbedarf sowie für den Verkauf
stattfand, vielleicht auch der Verkauf selbst. Für die längerfristige
Lagerung von Getreide ist er nicht geeignet, doch war neben dem
Getreideanbau die Viehzucht von Bedeutung für den hiesigen Raum. Die
Wälder eigneten sich bestens für die Schweinehaltung - gallischer
Schinken erfreute sich sogar in Rom größter Beliebtheit. Vorstellbar
ist, dass von den Deckenbalken Räucherwaren herabhingen. Trockenobst
und Gemüse konnten auf Gestellen gelagert werden, Hülsenfrüchte in
Fässern, importierter Wein in Amphoren und Fässern. Nach der Zerstörung
der Villa im Jahr 275 füllte man den Schutt des Gebäudes in die Keller.
Reste von figürlicher Wandmalerei sowie Fragmente von Sandstein- und
Marmorsäulen zeugen ebenso wie der Fund der Plastik einer Quellnymphe
von aufwendiger Gestaltung der Anlage und dem Wohlstand der Bewohner.
Öffnungszeiten: Ostern bis November jeweils sonntags von 14:00 - 16:00h. Eintritt frei.
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