Thörnich liegt an einem Bogen der Mosel und ist fast vollständig mit
Rebland bedeckt. Auf der anderen Moselseite in den Steillagen liegt die
weltberühmte Thörnicher Ritsch. Als Konrad Adenauer 1955 nach Moskau
reiste, um über die Freilassung deutscher Kriegsgefangener zu
verhandeln, nahm er einige Flaschen dieser berühmten Lage mit, um seine
Verhandlungspartner milde zu stimmen. Auch das englische und schwedische
Königshaus tranken schon Thörnicher Wein.
Seit
2006 kann man auf 3 unterschiedlichen Klettersteigen die berühmte Lage
hautnah erwandern. Oben angekommen erreicht man den Moselhöhenweg und
hat atemberaubende Blicke ins Moseltal. Am zweiten Septemberwochenende
im Jahr hat man die Gelegenheit, den Wein und moseltypische Gerichte in
all ihrer Vielfalt zu kosten. Dann wird das Weinhöfefest veranstaltet,
bei dem sich das ganze Dorf in einen einzigen Festplatz verwandelt. Die
Winzerhöfe öffnen ihre Türen und Keller für die vielen Gäste, die einen
weinkulinarischen Rundgang durch ihren Ort machen. Dabei werden dem ein
oder anderen die alten Kelterhäuser auffallen, die ein historisches
Merkmal der Weinbaugemeinde sind. Die katholische Pfarrkirche St.
Maternus überrascht in ihrem Inneren mit einer üppigen
Rokokoausstattung. Wer
ein Stück spazieren geht, findet nahe dem Moselufer ein etwa 4 m hohes
Wegekreuz. Es stammt aus den Jahren vor dem Dreißigjährigen Krieg und
hat einen ungewöhnlichen Sockel: ein römischer Kelter- stein.
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